PDF-Dokumente sind ein selbstverständlicher Teil des Internets und der digitalen Welt. Viele Inhalte liegen ausschliesslich in diesem Format vor. PDFDokumente sind jedoch oft nicht barrierefrei zugänglich. Die Anforderungen an barrierefreie Web-Inhalte müssen auch für PDF-Dokumente umgesetzt werden. Auch ein PDF-Dokument kann Strukturinformationen (Tags) enthalten. So können zum Beispiel Überschriften ausgezeichnet werden, was wiederum einer blinden oder sehbehinderten Person nützt, die das Dokument mit einen Screenreader (Vorleseprogramm) liest.
Barrierefreie PDF-Dokumente
Einleitung
Umsetzung
Anforderungen an PDF-Dokumente
Die allgemeinen Anforderungen an die Barrierefreiheit von PDF-Dokumenten sind im eCH-0059 Accessibility Standard definiert.
Barrierefreiheit bereits im Quelldokument
In Office-Quelldokumenten (Word, PowerPoint usw.) ist bereits ein grosser Teil der Barrierefreiheit festzulegen. Nur mit dieser vorgängigen Arbeit können daraus anschliessend zugängliche PDF-Dokumente generiert werden. Der korrekte Einsatz von Strukturelementen wie Titeln, Überschriften, Listen oder Tabellen ist grundlegend, damit sehbehinderte und blinde Menschen die PDFDokumente barrierefrei lesen können.
Alternativtext und Meta-Informationen im Quelldokument:
Grafiken in einem Dokument können von blinden Menschen nicht wahrgenommen werden. Sie benötigen deshalb eine alternative Beschreibung. Dieser Alternativtext wird von einem Screenreader vorgelesen. Der Alternativtext kann bereits in Word oder PowerPoint hinzugefügt werden. Rein dekorative Grafiken benötigen keinen Alternativtext.
Die Meta-Informationen eines Office-Dokuments können vorgängig im Quelldokument definiert werden. Wichtig dabei ist ein aussagekräftiger Titel. Der «Titel» eines Dokuments kann bei den «Eigenschaften» unter «Datei» eingegeben werden.
Kontraste und Farben
Für Menschen mit Sehbehinderungen sind ausreichende Kontraste zwischen Schrift und Hintergrund wie auch innerhalb von Abbildungen sehr wichtig. Ebenso müssen geeignete Farbkombinationen verwendet werden. Empfehlungen:
- Das Kontrastverhältnis sollte mindestens 4.5:1 betragen.
- Geeignete Farbkombinationen sind Schwarz-Weiss oder allg. dunkle Farben auf hellem Hintergrund; zu vermeiden sind Kombinationen wie Rot–Grün, Rot–Orange oder Blau–Grün.
- Muster und Bilder als Hintergrund von Text sollten vermieden werden.
- Informationen in einer Abbildung dürfen nicht alleine über Farbe vermittelt werden (z.B. Grün für erledigte und Rot für unerledigte Aufgaben). Abbildungen sollten immer auch ohne Farbe verständlich und beschrieben sein.
Umsetzung
Word bietet bereits gute Grundlagen für barrierefreie PDFs. Mit korrekter Formatierung und Alternativtexten entstehen brauchbare Dokumente. Doch für echte Barrierefreiheit, die alle Standards erfüllt, braucht es mehr.
Es hilfreiches Tool ist axesWord. Das Add-In verwandelt Word-Dokumente per Klick in vollständig barrierefreie PDFs.
PDF-Dokument prüfen
Die Barrierefreiheit von PDF-Dokumenten kann mit dem kostenlosen Prüftool PDF Accessibility Checker (PAC) getestet werden. Accessibility-Mängel können mit PAC nicht behoben werden. Das wichtigste Prüfwerkzeug von PAC ist die Screenreader Preview. Damit kann rasch geprüft werden, ob Überschriften, Tabellen, Listen, Reihenfolge und Alternativ-Texte formal korrekt sind.