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Barrieren und Alltagshürden von Menschen mit Behinderungen im Digitalen Raum St. Gallen

Welche Barrieren erleben Menschen mit Behinderungen im Umgang mit Webseiten oder aber auch beim kontaktlosen Bezahlen? EnableMe Insights führt eine erste grossflächige Bedürfnisanalyse im Kanton St.Gallen durch. Fokusgruppen mit verschiedenen Behinderungsformen führten dabei zu konkreten Handlungsvorschlägen, wie die digitale Welt inklusiver werden kann. Diese Einblicke werden anschliessend durch eine Umfrage breit validiert.

Das Projekt im Detail

Ziel des Projektes ist es, die Bedürfnisse und erlebten Barrieren von Menschen mit Behinderungen im digitalen Raum zu erfassen. Die breit angelegte Studie, die verschiedene Lebensbereiche umfasst soll anschliessend zu konkreten Handlungsempfehlungen für politische und weitere gesellschaftliche Stakeholder (bspw. Unternehmen) führen. Ultimativ ist das Ziel die Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit. Eine erste Durchführung im Raum St. Gallen soll zudem als Blaupause für weitere Regionen und Kantone dienen.

Das Projekt wurde im Sommer 2024 gestartet, mit der Durchführung der ersten Runde in Form von 6 Fokusgruppen mit verschiedenen Behinderungsformen im Herbst. Anschliessend wurden die Ergebnisse an der Fachtagung „E-Accessibility“ der ADIS am 21. November vorgestellt. Im gleichen Zeitraum wurde ein Zwischenbericht erstellt, der die Ergebnisse der ersten Forschungsrunde festhält. Hierauf basierend wird nun ein Fragebogen entworfen, der anschliessend im Frühling in einer grossangelegten Umfrage die Einblicke der Fokusgruppen über die gleichen Behinderungsformen hinweg validieren soll. Anschliessend wird voraussichtlich im Sommer der Schlussbericht erstellt und mit relevanten Akteuren geteilt und diskutiert.

Die Zielgruppen sind Menschen mit physischen Behinderungen, chronischen Krankheiten, Sehbehinderungen, Hörbehinderungen, kognitiven Behinderungen, psychischen Behinderungen sowie neurodiverse Menschen. Als gesellschaftliche Stakeholder wollen wir sowohl politische als auch privatwirtschaftliche Akteure engagieren, um konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit umzusetzen.

Die Ergebnisse sind konkrete Einblicke in erlebte Barrieren und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im digitalen Raum. Konkret geht es dabei in Lebensbereichen wie Digitale Arbeit, Digitale Freizeit, Digitaler Handel, Digitale Transportelemente oder auch Digitale Politische Partizipation um konkrete Hürden zur gleichberechtigten Teilhabe. So konnte in einer ersten Phase beispielsweise festgestellt werden, dass neurodiverse Menschen bei digitalen Transportelementen wie Apps oder Anzeigetafeln oftmals mit der Schnelligkeit und Flut von Informationen überfordert sind. Auch hörten wir von Menschen mit physischen Behinderungen, die bei der digitalen Bezahlung durch die Positionierung des Kreditkartengerätes Mühe hatten. Menschen mit Hörbehinderungen vermissen im Bereich Freizeit eine breite Implementierung von Unterstützungstechnologien, so beispielsweise in Kinos. Anhand dieser Beispiele werden konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet, die sowohl auf breite gesellschaftliche Sensibilisierung als auch zum Beispiel die Bereitstellung von online und offline Optionalität (was Ticketkäufe oder Reservierungen anbelangt) anbelangt.

Kontaktperson

Boryana Milova, Community & Insights EnableMe Foundation,